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28. Oktober 2024

Reisebericht

Mario Michelis in Japan

Unterwegs auf den Spuren des traditionellen Karate - ein Reisebericht

Meine Reise nach Okinawa
Als begeisterter Karateka habe ich bereits in Tokio das moderne Shotokan Karate intensiv trainiert. Doch mein Wunsch, die Wurzeln dieser uralten Kampfkunst zu erkunden, führte mich für sechs Wochen nach Okinawa – dem Geburtsort des Karate. Mein Ziel war es, den traditionellen und ursprünglichen Karate-Stil zu erlernen, die dort bis heute gelehrt werden.
In dieser neuen Umgebung legte ich bewusst wieder den Weißgurt an, um meine Offenheit und Demut als Lernender zu zeigen. Dieser „Anfängergeist“ wird im japanischen Shoshin genannt und begleitet mich seitdem in meinem Training. Mein erster Trainingsort war das Asato Dojo, eine Schule, die Karateka aus aller Welt eine Brücke zwischen Japan und dem Westen bietet. Hier knüpfte ich wertvolle Kontakte und erhielt die einmalige Gelegenheit, im berühmten Meibukan Dojo zu trainieren, das von der Yagi-Familie, den Gründern des Goju Ryu Karate, geleitet wird. Das Training im Meibukan Dojo war eine unvergleichliche Erfahrung.

Der Stil des Goju Ryu zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination aus harten und weichen Techniken aus, die stark von der chinesischen Kampfkunst beeinflusst sind. Hier lernte ich die alten Abhärtungs- und Atemtechniken, die tief in der Tradition Okinawas verwurzelt sind.

Im Gegensatz zu meinem vertrauten Shotokan Karate, das auf linearen, kraftvollen Bewegungen mit klarem Fokus auf Kihon (Grundtechniken), Kata (Formen) und Kumite (Kampf) basiert, betont Goju Ryu weiche, kreisförmige Bewegungen und legt den Schwerpunkt auf Nahkampf und Selbstverteidigung. Während Shotokan häufig als „härterer“ Stil wahrgenommen wird, der oft sportliche Wettkämpfe in den Vordergrund stellt, ist Goju Ryu stärker auf realistische Selbstverteidigung und die Integration von Körper und Geist ausgerichtet. Diese grundlegenden Unterschiede haben mir neue Perspektiven auf Karate eröffnet und werden mein weiteres Training maßgeblich beeinflussen. Das Training im Meibukan Dojo unter der Leitung der Yagi-Familie, die seit Generationen den Takt des traditionellen Karate in Okinawa bestimmt, war ein besonderes Privileg.

Die Yagis gehören zu den einflussreichsten Familien in der Geschichte des Karate auf Okinawa, und es war eine große Ehre, von ihnen lernen zu dürfen. Neben der Vermittlung von Techniken und Philosophie hatte ich auch die Gelegenheit, persönliche Verbindungen zu knüpfen, was sich unter anderem durch eine Einladung zum Geburtstag von Großmeister Meitatsu Yagi ausdrückte. Diese Begegnungen haben nicht nur mein Karate, sondern auch mein Verständnis für die tiefe Kultur hinter dieser Kampfkunst bereichert. Während meiner Zeit auf Okinawa besuchte ich viele der über die Insel verteilten Karate-Denkmäler, die eindrucksvoll an die lange Geschichte dieser Kunst erinnern. Diese Denkmäler, von denen jede seine eigene Geschichte erzählt,gab mir einen tiefen Einblick in die Bedeutung des Karate für die Menschen in Okinawa. Es wurde deutlich, dass Karate hier nicht nur eine Kampfkunst, sondern ein kulturelles Erbe ist, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Ein unerwartetes Highlight meiner Reise war die Begegnung mit dem MMA-Champion Jiri Procházka und dem K1-Champion Jan Soukup, die einige Tage im Dojo mit uns trainierten. Sie suchen nach Ideen und Techniken für ihre Kämpfe und fundierte dabei von den Lehren des Karate-Großmeisters Meitatsu Yagi. Diese Begegnung zeigte mir einmal mehr, wie universell die Prinzipien des Karate sind und wie sie auch in modernen Kampfsportarten angewendet werden können. Die Zeit in Okinawa war für mich eine unglaublich bereichernde Erfahrung – nicht nur in Bezug auf mein Karate-Training, sondern auch für mein Verständnis der Kultur und die neuen Freundschaften, die ich schließen konnte. Ich konnte neue Techniken und Trainingsmethoden erlernen und tiefere Einblicke in die Philosophie und Traditionen des Karate gewinnen, die in Okinawa bis heute eine zentrale Rolle spielen. Abschließend kann ich sagen: Okinawa ist definitiv eine Reise wert. Für jeden, der Karate ernsthaft betreibt und die wahre Essenz dieser Kampfkunst erleben möchte, bietet Okinawa nicht nur einzigartiges Training, sondern auch die Möglichkeit, tief in die Geschichte und K...weiterlesen

Unterwegs auf den Spuren des traditionellen Karate - ein Reisebericht

Meine Reise nach Okinawa
Als begeisterter Karateka habe ich bereits in Tokio das moderne Shotokan Karate intensiv trainiert. Doch mein Wunsch, die Wurzeln dieser uralten Kampfkunst zu erkunden, führte mich für sechs Wochen nach Okinawa – dem Geburtsort des Karate. Mein Ziel war es, den traditionellen und ursprünglichen Karate-Stil zu erlernen, die dort bis heute gelehrt werden.
In dieser neuen Umgebung legte ich bewusst wieder den Weißgurt an, um meine Offenheit und Demut als Lernender zu zeigen. Dieser „Anfängergeist“ wird im japanischen Shoshin genannt und begleitet mich seitdem in meinem Training. Mein erster Trainingsort war das Asato Dojo, eine Schule, die Karateka aus aller Welt eine Brücke zwischen Japan und dem Westen bietet. Hier knüpfte ich wertvolle Kontakte und erhielt die einmalige Gelegenheit, im berühmten Meibukan Dojo zu trainieren, das von der Yagi-Familie, den Gründern des Goju Ryu Karate, geleitet wird. Das Training im Meibukan Dojo war eine unvergleichliche Erfahrung.

Der Stil des Goju Ryu zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination aus harten und weichen Techniken aus, die stark von der chinesischen Kampfkunst beeinflusst sind. Hier lernte ich die alten Abhärtungs- und Atemtechniken, die tief in der Tradition Okinawas verwurzelt sind.

Im Gegensatz zu meinem vertrauten Shotokan Karate, das auf linearen, kraftvollen Bewegungen mit klarem Fokus auf Kihon (Grundtechniken), Kata (Formen) und Kumite (Kampf) basiert, betont Goju Ryu weiche, kreisförmige Bewegungen und legt den Schwerpunkt auf Nahkampf und Selbstverteidigung. Während Shotokan häufig als „härterer“ Stil wahrgenommen wird, der oft sportliche Wettkämpfe in den Vordergrund stellt, ist Goju Ryu stärker auf realistische Selbstverteidigung und die Integration von Körper und Geist ausgerichtet. Diese grundlegenden Unterschiede haben mir neue Perspektiven auf Karate eröffnet und werden mein weiteres Training maßgeblich beeinflussen. Das Training im Meibukan Dojo unter der Leitung der Yagi-Familie, die seit Generationen den Takt des traditionellen Karate in Okinawa bestimmt, war ein besonderes Privileg.

Die Yagis gehören zu den einflussreichsten Familien in der Geschichte des Karate auf Okinawa, und es war eine große Ehre, von ihnen lernen zu dürfen. Neben der Vermittlung von Techniken und Philosophie hatte ich auch die Gelegenheit, persönliche Verbindungen zu knüpfen, was sich unter anderem durch eine Einladung zum Geburtstag von Großmeister Meitatsu Yagi ausdrückte. Diese Begegnungen haben nicht nur mein Karate, sondern auch mein Verständnis für die tiefe Kultur hinter dieser Kampfkunst bereichert. Während meiner Zeit auf Okinawa besuchte ich viele der über die Insel verteilten Karate-Denkmäler, die eindrucksvoll an die lange Geschichte dieser Kunst erinnern. Diese Denkmäler, von denen jede seine eigene Geschichte erzählt,gab mir einen tiefen Einblick in die Bedeutung des Karate für die Menschen in Okinawa. Es wurde deutlich, dass Karate hier nicht nur eine Kampfkunst, sondern ein kulturelles Erbe ist, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Ein unerwartetes Highlight meiner Reise war die Begegnung mit dem MMA-Champion Jiri Procházka und dem K1-Champion Jan Soukup, die einige Tage im Dojo mit uns trainierten. Sie suchen nach Ideen und Techniken für ihre Kämpfe und fundierte dabei von den Lehren des Karate-Großmeisters Meitatsu Yagi. Diese Begegnung zeigte mir einmal mehr, wie universell die Prinzipien des Karate sind und wie sie auch in modernen Kampfsportarten angewendet werden können. Die Zeit in Okinawa war für mich eine unglaublich bereichernde Erfahrung – nicht nur in Bezug auf mein Karate-Training, sondern auch für mein Verständnis der Kultur und die neuen Freundschaften, die ich schließen konnte. Ich konnte neue Techniken und Trainingsmethoden erlernen und tiefere Einblicke in die Philosophie und Traditionen des Karate gewinnen, die in Okinawa bis heute eine zentrale Rolle spielen. Abschließend kann ich sagen: Okinawa ist definitiv eine Reise wert. Für jeden, der Karate ernsthaft betreibt und die wahre Essenz dieser Kampfkunst erleben möchte, bietet Okinawa nicht nur einzigartiges Training, sondern auch die Möglichkeit, tief in die Geschichte und Kultur des Karate einzutauchen.

Mario Michelis im Oktiber 2024

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